Was für eine Woche! Über 160 Themen wurde auf der zweiten Social Media Week in Hamburg angeboten und ich war gleich zweimal dabei: Mit meinem Vortrag an der Uni Hamburg, „Profile für Profis“ habe ich am Beispiel der Social Media-Accounts der digital sehr aktiven Journalistin Ulrike Langer, MedialDigital, sowohl klassische Profil-Fallen als auch unbekanntere Bugs der Plattformen zeigen können.
Die dreiviertel Stunde war voll gepackt, die Folien umfassen fast 90 Seiten – umso mehr freute ich mich, dass zum Schluß noch Zeit für Fragen blieb. Dabei ist das Beste passiert, was ich mir als Vortragende vorstellen kann:
Eine Frage aus dem Publikum lässt mich über den Sinn meiner Arbeit nachdenken
Gefragt wurde, ob Ulrike Langer denn auch irgendetwas richtig gemacht habe. Das löste einen ganz kurzen Moment der Sprachlosigkeit bei mir aus (ok, ich war sehr gründlich in meiner Analyse, aber mit dem Publikums-Eindruck, sie habe nicht soviel mit ihren Profilen richtig gemacht, rechnete ich nun ganz bestimmt nicht) Natürlich hat sie ausgesprochen viel richtig gemacht, angefangen bei der lesbaren LinkedIn-URL bis hin zu dem großartigen neuen Facebook-Coverfoto ihrer Medial-Digital-Seite.
Doch das allerwichtigste macht Ulrike Langer mit Sicherheit richtig: Mehr als 8.000 Follower bei Twitter, mehr als 4.000 mal bei Google+ gecircelt, mehr als 60.000 Abrufe ihrer Präsentationen bei Slideshare und eine Facebookseite mit über 1.600 Fans, das hat vor allem einen Grund: Sehr guten Content, den sie liefert. Sie greift seit Jahren gute Themen auf und bietet ihren Followern und Lesern ganz klaren Mehrwert und hat sich als Expertin zu ihren Themen positioniert.
Das ganze würde eventuell auch funktionieren, wenn sie ihre Profile in den jeweiligen Default-Zuständen lassen würde, also so, wie sie nach dem Bestätigen der Accounts aussehen.
Und hier sehe ich den Ansatzpunkt meiner Agentinnenaktivitäten
Schicke Profile ohne Content werden in den allerseltensten Fällen Follower anziehen und schlichte Profile mit sehr gutem Content können auf ihre Weise sehr gut funktionieren – nur mit etwas Liebe zum Detail und Hingabe an den Gesamtauftritt kann der entscheidende Unterschied erzielt werden, was die Wahrnehmung der Professionalität angeht. Und das kann sich monetär durchaus bemerkbar machen. Wer sich selbst und seine Profile ernst nimmt, wird auch von anderen so wahrgenommen, die zugeschriebene Wertigkeit ist gleich eine ganz andere – vor allem wenn der Auftritt konsistent ist! Das ist zum einen meine Überzeugung und meine Motivation und zum anderen auch das Feedback, das ich von meinen Kunden und Kundinnen erhalte.
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Die Präsentation habe ich etwas komprimiert online gestellt. Der Vortrag wurde live gestreamt, wenn auch mit Tonausfällen, die Aufzeichnung des Vortrages ist bisher leider nicht aufgetaucht.
Haben morgen alle auf der #smwhh runde Profilbilder? Danke @profilagentin f. gute Ergänzungen für Digitalprofis. #mhmk #dmwhh
— Martin Heller (@Ma_Heller) 19. Februar 2013
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Der Ausblick
Ich bin sehr gespannt, ob und was Ulrike Langer von meinen Empfehlungen umsetzen wird – das Thema habe ich etwas modifiziert bei der re:publica eingereicht. Falls mein Vortrag unter 560 eingereichten Vorschlägen ausgewählt wird, berichte ich Anfang Mai in Berlin über den neuesten Stand!
Zwei Tage später hieß es
First Steps mit der Profilagentin – Das eigene Tumblr-Blog
an der Akademie Digitale Wirtschaft. Mein Workshop war Teil der Kooperation der #ADWH und der Digital Media Women.
In einer Stunde wurden direkt am Laptop eigene Blogs aufgesetzt. Die Technik war auch hier ein limitierender (Zeit-)Faktor, doch meine drei Einsteiger-Übungen konnten dann doch noch direkt von allen Teilnehmenden umgesetzt werden. Mir war bei diesem Workshop wichtig, die vier Ebenen eines Tumblr-Blogs verständlich zu machen:
Ich sehe das analog zu den vier Traum-Ebenen bei Inception
Von der im Web von außen sichtbaren Tumblr-Webseite, dem Frontend, über das Dashboard, der Account-Ebene bis hin zum Fine-Tuning auf der Customize-Ebene erklärte ich die Architektur, die von der Oberfläche zur Tiefe hin immer unübersichtlicher wird, so wie die Träume immer undurchsichtiger werden. Außerdem bin ich ausführlicher auf die Unterschiede der Tumblr-Haupt- und Nebenblogs eingegangen und habe best Practice Tumblr-Blogs vorgestellt.
Auch hier gab es sehr schönes Feedback, Seminar-Folien in dem Sinne gab es nicht – Als Seminarhandout habe ich ein Paßwort-geschütztes Tumblr-Blog aufgesetzt, bei Interesse genügt eine kurze E-Mail an mich!
Vielen Dank an meine Zuhörenden und an die Workshopteilnehmer, und alle, die dazu getwittert oder gebloggt haben. Mir haben beide Formate viel Spaß gemacht und ich konnte in beiden Fällen auch selber einiges lernen. Meine zweite Social Media Week Hamburg war für mich ein ausgesprochen gelungener Auftakt zu den Vorträgen und Workshops, die in diesem Jahr noch vor mir liegen, worauf ich mich jetzt schon sehr freue!